Im grauen Alltagstrott inmitten von Anforderungen und Aufgaben, verlieren wir leicht den Zugang zu dem, was uns gut tut. Wir brauchen etwas, was die Seele nährt und unser Herz wärmt. Das kann ein anregendes Gespräche sein, ein ergreifendes Buch oder eine Aufgabe die uns Freude bereitet. Ja, Arbeit muss nicht nur Maloche bedeuten, sondern kann uns und anderen viel geben.
Die Frage die ich mir lange gestellt habe, war allerdings: Wie finde ich denn so eine Tätigkeit? Klar ich soll meine Aufgabe lieben. Meine große Liebe lief mir allerdings nicht so einfach über den Weg und klopfte an die Tür. Bis ich das Schreiben für mich entdeckt hatte, verstrich viel Zeit. Die Anregungen in diesem Artikel wären mir auf jeden Fall eine große Hilfe gewesen.
Nehmen Sie sich für die 52 Fragen bitte Zeit. Verlangsamen Sie Ihr Tempo. Es geht nicht um schnelle Antworten, sondern um Begegnung mit sich selbst. Lassen Sie die Fragen auf sich wirken, an einem Ort, zu einer Zeit, der Ihnen innere Öffnung und Muße ermöglicht. Fragen sind oftmals Türöffner. Sie arbeiten auch im Hintergrund, beschäftigen unser Unterbewusstsein.
Schatzsuche
Zuerst einmal geht es darum, herauszufinden, wozu Sie Lust haben, was sie begeistert. Denken Sie weit, öffnen Sie das Füllhorn der Möglichkeiten. Lassen Sie alle Bedenken und Sorgen außen vor. Erweitern Sie vielmehr das Sichtfeld und erhalten Zugang zu Ihren inneren Bildern. Denken Sie GROß! Die Antwort, der Schatz, liegt in Ihnen.
Bunt ist meine Lieblingsfarbe. – Walter Gropius
Was habe ich als Kind gerne getan?
Welche Tätigkeiten bereiten mir Freude?
Wobei spüre ich Zufriedenheit?
Was fällt mir besonders leicht?
Was war in den letzten Monaten mein größtes Erfolgserlebnis?
Wofür bekomme ich Komplimente?
Welche Menschen imponieren mir?
Welchen Moment in meinem Leben würde ich gerne noch einmal erleben?
Mit welcher künstlerischen Freiheit drücke ich mich am liebsten aus?
Was wäre das Schönste, was das Leben mir schenken könnte?
Auf welche meiner Leistungen blicke ich gerne zurück?
Welche Farbe verbinde ich mit meiner Aufgabe?
Welche Form verleihe ich meiner Tätigkeit?
Was sind wichtige Werte für mich?
Was gibt mir Halt?
Was stärkt mich?
Was möchte ich bewegen?
Was brauche ich nicht mehr?
Was möchte ich loslassen?
Was höre ich, wenn ich ganz still werde?
Welche Sehnsucht ist in mir?
Was belebt mich?
Was möchte mein Herz mir mitteilen?
Worüber möchte ich ganz viel wissen?
Was liebe ich?
Welche Träume geben mir Auftrieb?
Motivation
Logik und Intellekt sorgen für Klarheit und Orientierung. An ihnen kann man sich allerdings nicht wärmen. Es sind vor allem unsere Gefühle, die uns bewegen. Finden Sie Ihre treibende Kraft, Ihr Warum. Unsere Motivation lässt uns weiter gehen, auch wenn der Weg uneben und steil wird.
Frage nicht, was die Welt braucht. Frage, was dich lebendig werden lässt, und dann gehe hinaus und tue es. Denn was die Welt braucht, sind Menschen, die lebendig geworden sind. – Howard Thurman
Inwiefern würde sich mein Leben ändern, wenn ich meiner Aufgabe näher komme?
Wie fühle ich mich, wenn ich beschließe, alles beim Alten zu belassen?
Was bewegt mich, Neuland zu betreten?
Welches Bedürfnis steht hinter meinem Wunsch?
Was möchte ich mir schenken?
Was möchte ich anderen Menschen schenken?
Fokus
Die ToDo Liste ist lang, die Möglichkeiten sich abzulenken zahlreich. Um mit den eigenen Kräfte zu haushalten, ist es daher unerlässlich, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Wir können nicht von morgens bis abends beschäftigt sein und dann auch eine neue Aufgabe in unser Leben einladen. Dazu braucht es Freiräume.
Du machst alles in Deinem Leben zu wichtigen Dingen, außer über Dich selbst zu lernen. Wann willst Du beginnen? – Yogi Bhajan
Was beschäftigt mich zurzeit alles?
Was ist davon für mich wirklich wichtig?
Was meine ich, machen zu müssen, ohne wirklich dahinter zu stehen?
Wie gut kann ich Nein sagen?
Wofür möchte ich meine Energie einsetzen?
Worüber mache ich mir viele Gedanken, obwohl es nicht in meiner Macht liegt?
Hindernisse überwinden
Wir erreichen unsere Ziele selten auf geraden, asphaltierten Wegen. Pläne sind dafür da, einen Überblick zu bekommen, ein wenig Orientierung zu schaffen. Danach beginnt das Abenteuer. Was würden wir alles machen, wenn doch bloß die Angst vor dem Versagen nicht wäre. Aber ist es nicht viel Schlimmer, es nicht einmal versucht zu haben? Und was heisst überhaupt scheitern?
Nehmen Sie die Bedenken ernst und schenken der ängstlichen, inneren Stimme Aufmerksamkeit. Der innere Zweifler wird sich sowieso irgendwann melden. Schauen Sie deshalb lieber gleich, welche Erfahrungen und Bedürfnisse hinter den Einwänden stehen.
Fehler vermeidet man, indem man Erfahrung sammelt. Erfahrung sammelt man, indem man Fehler macht. – Lawrence J. Peter
Wovor habe ich Angst?
Welche Stimme bremst mich?
Was möchte ich (noch) nicht loslassen?
Welche Veränderung fürchte ich?
Was würde ich tun, wenn Geld keine Rolle spielt?
Was hindert mich momentan, meinen Wunsch umzusetzen?
Umsetzung
Jede Reise besteht aus vielen kleinen Schritten. Und der Anfang ist oftmals am Schwersten. Die einzige Möglichkeit, die Grenzen des Möglichen zu entdecken, ist, hinaus zu gehen und sich auszuprobieren. Seien Sie selbst das Wunder, auf das sie warten.
Hoffnung ist die Fähigkeit, die Musik der Zukunft zu hören. Glaube ist der Mut, in der Gegenwart danach zu tanzen. – Peter Kuzmic
Was ist erste, kleine Schritt in Richtung meines Ziels?
Wann kann ich ihn umsetzen?
Was wäre ein Umfeld, das mich dabei unterstützt?
Wo finde ich Menschen, Informationen, die mir weiter helfen?
Mit wem kann ich mich austauschen?
Welche Kooperationen kann ich eingehen?
Was kann ich tun, um meinem Ziel näher zu kommen?
Woran merke ich, dass ich angekommen bin?
Schreiben Sie bitte Ihre Gedanken und Impulse auf, nehmen Sie Notiz von Ihnen. Durch Grübeln und Träumen alleine geschieht keine Veränderung. Es ist wichtig, dass wir unser Anliegen ernst nehmen und etwas dafür tun. Nehmen Sie sich die 52 Fragen von zu Zeit wieder vor und ergänzen Sie die Notizen. Fangen Sie an, zu sortieren, zu strukturieren. Mit der Zeit wird das Ganze an Kontur gewinnen.
Und legen Sie die Hürde bitte nicht zu hoch. Es geht meines Erachtens nicht gleich um die eigene Berufung, die eine große Lebensaufgabe, mit der wir die Welt zu einem besseren Ort machen, den Traumberuf, der reich, unabhängig und glücklich macht. Öffnen Sie sich lieber der Aufgabe, die Ihnen Freude bereitet, die Ihnen gut tut. Widmen Sie ihr Zeit und Herzblut. Je weniger inneren Druck wir uns machen, desto entspannter wird die Reise.
Ich habe für mich nach vielen Umwegen das Schreiben entdeckt. Daraus ist ein bereicherndes Hobby erwachsen, das mich ausfüllt und viele schöne Begegnungen ermöglicht. Ob daraus noch mehr werden kann, mag ich heute nicht beurteilen. Auf jeden Fall fühle ich mich reich beschenkt. Glauben auch Sie an Ihre Träume, Ihren inneren Reichtum.